06. - 08. April 2018 im Volkskundemuseum, Gartenpalais Schönborn, Laudongasse 15-19, 1080 Wien

Stefan Korinek

Künstler

Stefan Korinek

Künstler
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Biografie

Dokumentation zum Werk

Das Wissen um die Vergänglichkeit ist mir ein besonders wichtiges Anliegen das ich mit der Ätzung, mit der Patina aufzeigen mag. Oft gehen Zeichnung und Patinierung einher, und erst wenn es meiner Empfindung nach IM EINKLANG ist, kann ich mit der Durchbrechung des Kupfers beginnen. Die Präliminarien zum ersten Schlag ins Blech dauern oft wirklich lange: Viele Mantras mit der Bitte um Beistand, lange Verhandlungen mit mir selbst, die Gedanken ans I-Ging. Dann die ersten Durchtrennungen, alles kommt in Fluss, und die Destruktion verschafft sich Raum und wird manifest.

Meine Lichtobjekte orientieren sich an MANDALAS, die in der Kultpraxis von Hinduismus und Buddhismus eine magische oder religiöse Bedeutung besitzen. In quadratischer oder kreisrunder Form sind sie stets auf einen Mittelpunkt orientiert. Die Symbolik eines Mandalas soll direkt auf das Unbewusste zielen, so dass durch bestimmte Farben und Formen bestimmte Bereiche der Psyche angesprochen und stimuliert werden sollen.

Das repetitive Rezitieren von MANTRAS kann dem Freisetzen mentaler und spiritueller Energien dienen. In Form eines Wortes, einer Silbe oder eines Verses werden Mantras im Buddhismus, Hinduismus und im Yoga während der Meditation oder des Gebets verwendet. Als Spruch, Lied oder Hymne spielen mantrische Gebetsformen auch in der Spiritualität des östlichen Christentums eine bedeutende Rolle.

In meinen Arbeiten haben alle Formen einen tieferen Sinn. Wie im ältesten chinesischen Text, dem philosophischen Weisheitsbuch I-GING, in dem jedes Strichzeichen eine konkrete Bedeutung hat. Der mit dem deutschen Sinologen Richard Wilhelm freundschaftlich verbundene Carl Gustav Jung, einer der Wegbereiter der modernen Tiefenpsychologie und Begründer der Analytischen Psychologie, schätzte das I-Ging sehr und sah darin eine Möglichkeit des Zugangs zum Unbewussten.

Als Künstler versuche ich auch, in meinen Arbeiten meine Träume darzustellen und Klarheit in mein Empfinden zu bringen. Ich rezitiert Mantras und beschäftige mich gedanklich mit dem I-Ging, um in einen Zustand der Kreativität einzusteigen.

Die konzeptionelle Kontinuität, welche meiner Arbeit zu Grunde liegt, hat durchaus meditativen Charakter. Ich spreche während meiner Arbeit tausende von Mantras, die dem Wohle aller Wesen dienen sollen. Ich möchte mit meinen Bildern den Betrachtern die Möglichkeit geben, eine Auszeit aus dieser immer schneller gelebten Welt zu nehmen, auf dass sie sich entschleunigen, entspannen, eine Reise ins Innere wagen, im “Hier & Jetzt“ verharren.

Werkschau 2018